Systemische Therapie – Aufstellarbeit
Mit Hilfe der systemischen Aufstellung können unsichtbare Prozesse und Verhaltensmuster sichtbar gemacht werden – in einem sehr geschützten Rahmen. Oft haben wir keinen direkten Zugang zu unserem Unterbewusstsein und stolpern immer wieder über dieselben Konflikte. Die Aufstellung am Brett – in einer Sitzung zu zweit – bietet die Möglichkeit, sich selbst aufzustellen, indem man eine Figur nutzt und die Problematik oder das Thema wie aus der Vogelperspektive „von oben“ betrachtet.
Man kann Familienmitglieder, Kollegen, Freunde oder Themen aufstellen, und es ergeben sich immer neue Erkenntnisse und Einsichten über bestimmte Situationen. Als Beobachter ist man oft viel objektiver, als wenn man sich selbst in der Situation befindet.
Überall dort, wo wir mit Menschen in Beziehung stehen, befinden wir uns in einem System. Das finden wir in all unseren Lebensbereichen wieder – in Familie, Partnerschaft, Freundeskreis oder im Job. In diesen Systemen nehmen wir Rollen ein, wie Elternteil, Kind, Partner, Freund, Kollege oder Chef. Manchmal hängen wir in Rollen fest, die uns überfordern oder die uns gar nicht zustehen, was zu Stress und Überforderung führen kann.
Jeder Mensch trägt einen „Lebens-Rucksack“ mit Erfahrungen, Erlebnissen und Gefühlen. Dieser Rucksack kann schwer sein, gefüllt mit Steinen – manchmal auch mit unverarbeiteten Emotionen wie Trauer, Wut, Ohnmacht oder Hilflosigkeit. Oft tragen wir auch aus Liebe oder Mitgefühl die Last für andere Menschen, was das Gewicht noch erhöht.
Was sind die Ziele von Aufstellungen?
- Lösung familiärer Schwierigkeiten (z.B. Rollenverteilung, Patchwork-Familien, Verlust eines Kindes)
- Klärung partnerschaftlicher Probleme (z.B. Eifersucht, Kommunikation, Kinderwunsch)
- Verarbeitung traumatischer Erlebnisse (z.B. Krieg, Missbrauch, Trennung, Verlust)
- Aufdeckung neuer Berufsmöglichkeiten (z.B. Zielfindung)
- Veränderung belastender Verhaltensmuster (z.B. Ängste, Süchte, Aggressionen, Depressionen)
Welche Formen der Aufstellung gibt es?
- Familienaufstellung (Herkunftsfamilie, Gegenwartsfamilie)
- Beziehungsaufstellung (Paare, Trennung, Partnersuche)
- Berufsaufstellung (Job, Selbstständigkeit, Firma, Kollegen)
- Themenaufstellung (z.B. Krankheit, Glaubenssätze)
Eine Aufstellung kann in Gruppen (ca. 4-10 Teilnehmer) oder in Einzelarbeit durchgeführt werden, wobei Figuren, Stühle oder Zettel zum Einsatz kommen.
Ich lade Sie herzlich ein, diese Methode kennenzulernen und für sich zu nutzen, um mehr Klarheit, Heilung und neue Perspektiven zu gewinnen.